Franz Rosenbach
Von Wien über Auschwitz nach Mittelbau-Dora

Franz Rosenbach wird am 29. September 1927 in Horaditz (Sudetenland) geboren. Im Februar 1943 wird die Familie Rosenbach verhaftet und in Wien inhaftiert. 1944 folgt die Deportation in das „Zigeuner-Familienlager“ Auschwitz-Birkenau. Von dort überstellt die SS den 16-jährigen Franz Rosenbach im April 1944 über das KZ Buchenwald in das Außenlager Mittelbau-Dora. Dort und im Außenlager Harzungen muss er schwerste Zwangsarbeit auf Baustellen leisten.

Anfang April 1945 überlebt er einen Todesmarsch Richtung Dessau. Franz Rosenbach schlägt sich in seinen Heimatort durch, findet aber keine Familienangehörigen mehr vor. Erst Anfang der 1950er Jahre trifft er seine Schwestern Julie und Mizi als die einzigen Überlebenden seiner Familie in Nürnberg wieder.

Franz Rosenbach muss jahrzehntelang um die deutsche Staatsbürgerschaft kämpfen, die er erst 1991 erhält. Er ist als langjähriger stellvertretender Vorsitzender für den bayerischen Landesverband der Sinti und Roma tätig. 2012 verstirbt Franz Rosenbach im Alter von 85 Jahren in Nürnberg.

Franz Rosenbach mit seiner Mutter Cäcilie, 1938.

In Österreich wuchs Franz Rosenbach im Kreise seiner Familie auf. Die Mutter Cäcilie Rosenbach starb im KZ Ravensbrück, seine älteste Schwester in Auschwitz.

(Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

Häftlingspersonalkarte des KZ Buchenwald von Franz Rosenbach, 17. April 1944.

Aus dem Dokument geht hervor, dass Franz Rosenbach durch die Kriminalpolizei Wien verhaftet und anschließend als Zigeuner in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Im April 1944 wurde er zur Zwangsarbeit über das KZ Buchenwald in das KZ Mittelbau-Dora überstellt.

(Arolsen Archives)

Franz Rosenbach erzählt im Interview mit der USC Shoah Foundation von seinen Erfahrungen als jugendlicher Zwangsarbeiter im KZ Buchenwald, im KZ Mittelbau-Dora und in Harzungen, 23. Oktober 1998.

(Visual History Archive)

„Wenn ich nicht verhaftet worden wäre, hätte ich meinen Beruf ausgelernt, hätte ich heute eine Rente vielleicht von fünfzehnhundert Euro oder zweitausend Euro. Ich steh kurz vor dem Ableben auf Deutsch gesagt. Jetzt muss ich zusammenkratzen, dass ich mein Sterbegeld zusammen krieg. Es ist wirklich traurig, aber es ist wahr.“

Kampf um Anerkennung und Entschädigung. Franz Rosenbach in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, 2012.

(Bayerischer Rundfunk)