Rückkehr nach Hause

Nach der Befreiung

Die befreiten Kinder und Jugendlichen wünschten nichts mehr, als nach Hause zu ihren Familien zurückzukehren. Für viele Überlebende war das aber nicht möglich. Jüdische Überlebende hatten oft alle Angehörigen im Holocaust verloren, ihre Heimatorte waren ausgelöscht. Berichte über Pogrome in Polen und Osteuropa schreckten vor einer Rückkehr ab.

Viele überlebende Kinder und Jugendliche wussten nicht, wo sich ihre Angehörigen aufhielten oder ob diese noch lebten. Die Alliierten und Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz halfen bei den Familienzusammenführungen.

Am schnellsten konnten Jugendliche aus Westeuropa, die als politische Häftlinge in die Lager verschleppt worden waren, nach Hause zurückkehren. Viele waren Anfang Mai 1945 schon wieder bei ihren Familien. In ihren Heimatgemeinden wurden sie mit öffentlichen Ehrungen empfangen. Sie galten als Helden der Résistance.

„Wir fahren heim!“ Zeichnung von Thomas Geve, 1945.

Auf seiner kurz nach der Befreiung angefertigten Zeichnung stellt der 15-Jährige ein mit Koffern beladenes Fahrzeug und der Aufschrift „WIR SIND FREI – WIR KEHREN HEIM“ dar.

(Yad Vashem)

„Mitte Mai [1945] waren die meisten Häftlinge, deren Gesundheit wiederhergestellt war, in Ihre Heimatländer abgereist. Aber es gab Ausnahmen: die Spanier, die Caudillo Franco den Nazis ausgeliefert hatte, zogen es vor, lieber im Exil zu bleiben als in ein Land zurückzukehren, das noch in der Hand eines Diktators war. Viele der Polen waren verunsichert über die Politik und die neuen Grenzen ihres wiedergeborenen Staates und wollten daher erst die weiteren Entwicklungen abwarten. Überlebende Juden aus Polen, Ungarn und Rumänien fürchteten sich davor, in Länder zurückzukehren, deren jüngste Vergangenheit von den grauenhaften Folgen des Antisemitismus geprägt war.“

Thomas Geve über die Probleme bei der Heimkehr nach der Befreiung, 2000.

In seinem autobiografischen Bericht schildert Thomas Geve die Unmöglichkeiten der Heimkehr, insbesondere für osteuropäische Jüdinnen und Juden.

(Thomas Geve, Aufbrüche. Weiterleben nach Auschwitz, Konstanz 2000)

Westeuropäische Häftlinge verlassen mit Lastwagen die Kaserne Bergen-Hohne, 25. April 1945.

In der Kaserne Bergen-Hohne wurde im April 1945 als Teillager des KZ Bergen-Belsen Ziel von Räumungstransporten aus Mittelbau-Dora. Britische Truppen befreiten die Überlebenden am 15. April 1945. Zehn Tage später konnten bereits die ersten befreiten Häftlinge aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden heimkehren.

(IWM)

Roger De Coster am Tag nach seiner Rückkehr in seinen Heimatort bei Antwerpen, 29. April 1945.

Roger De Coster war 1944 als 16-Jähriger zusammen mit seinen älteren Brüdern und seinem Vater als politischer Häftling nach Buchenwald und von dort aus nach Mittelbau-Dora deportiert worden. Er gehörte zu den Befreiten, die am 25. April 1945 von Bergen-Hohne aus die Rückreise in die Heimat antraten. Am Tag nach seiner Heimkehr ließ er sich mit zahlreichen Blumensträußen fotografieren, die ihm bei der Rückkehr überreicht worden waren.

(Privatbesitz Familie De Coster)

„Samstags wurden wir überall in Belgien begrüßt. Wir kamen gegen vier Uhr nachmittags in Mol an, wo wir sehr gut aufgenommen wurden. Ich ging von dort mit der Familie Persoons, die gekommen war, um Jules Persoons abzuholen, und kam gegen Mitternacht nach Hause, wo alle ungeduldig auf Daddy, Willy, François und mich warteten. Das Wiedersehen war natürlich sehr emotional für mich, und die Freude war groß. Ich fragte nach Papa und Willy […]. Acht Tage später wusste ich, dass mein Vater am 2. Mai in einem Weimarer Krankenhaus gestorben war. François lebte noch. Er kam in Paris an und war am 9. Juni zu Hause. Ich war der erste, der aus meinem Dorf zurückkehrte, aber nach acht Tagen bekam ich Typhus und konnte dem Tod kaum entkommen. Glücklicherweise war ich nach ein paar Wochen wieder auf den Beinen und ein anderes Leben begann für mich.“

Bericht von Roger De Coster über seine Heimkehr am 28. April 1945, um 1991.

(François und Roger De Coster, Van Breendonk naar Ellrich-Dora, Berchem 2006)

Rückkehr eines „Nacht-und-Nebel“-Häftlings. Charles Brusselairs in Häftlingskleidung nach der Befreiung, 1945/46.

Charles Brusselairs war 1943 im Alter von 18 Jahren wegen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer in Belgien verhaftet und auf Grundlage des „Nacht-und-Nebel-Erlass“ nach Deutschland verschleppt worden. Nach Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen kam er im Februar 1945 nach Buchenwald. Die SS trieb ihn Anfang April auf einen Todesmarsch nach Theresienstadt. Dort wurde er vier Wochen später von sowjetischen Soldaten befreit. Nach Monaten in Sanatorien kehrte er 1946 zu seiner Familie nach Belgien zurück.

(Privat)

Provisorischer Ausweise von Rolf Kralovitz, 5. und 17. Mai 1945.

Die US-Armee stellte Rolf Kralovitz in Buchenwald einen provisorischen Ausweis aus. Am 17. Mai wurde er offiziell entlassen und konnte in seine Heimatstadt Leipzig zurückkehren. Vermerkt war in dem Dokument ebenso die Zeit seiner Inhaftierung im KZ Buchenwald.

(Nachlass Rolf Kralovitz)

Von Imre Kertész ausgefüllter Fragebogen für Insassen der Konzentrationslager, 6. Mai 1945.

Imre Kerstész wurde 1929 in Budapest (Ungarn) geboren. Im Juli 1944 verhaftete ihn die Polizei, er wurde über Auschwitz nach Buchenwald deportiert. Nach seiner Befreiung durch die US-Armee füllte er einen Fragebogen aus. Als Grund seiner Inhaftierung notierte er lapidar „being a Jew“ [Jude sein]. Eine weitere Frage lautete: „Wohin beabsichtigen Sie zu gehen, falls Sie aus der Haft entlassen werden?“ Dort trug der 15-Jährige ein: „Budapest, Hungary“.

(Arolsen Archives)

„Nach ein paar Schritten erkannte ich unser Haus. […] Auf unserem Stockwerk klingelte ich dann an unserer Tür. […] Aus dem Türspalt schaute mich das gelbe, knochige Gesicht einer fremden Frau etwa mittleren Alters an. Sie fragte, wen ich suche, und ich sagte zu ihr, ich wohnte hier. ‚Nein‘, sagte sie, ‚hier wohnen wir‘ und wollte die Tür schon wieder schließen, was ihr aber nicht gelang, da ich den Fuß dazwischengestellt hatte. Ich versuchte ihr zu erklären, dass sei ein Irrtum, denn von hier sei ich weggegangen […].“

In seiner Erzählung beschrieb der spätere Literaturnobelpreisträger die Heimkehr seines autobiographisch inspirierten Protagonisten nach Budapest und die damit verbundenen Konflikte, 1975.

(Imre Kertész, Roman eines Schicksallosen, Berlin 2002)

NACH DER BEFREIUNG


Kindertransporte nach der Befreiung

Nach der Befreiung

Die Eltern und weitere Verwandte der etwa 900 minderjährigen Überlebenden des KZ Buchenwald waren fast alle ermordet worden. Weitere Waisenkinder wurden nach der Befreiung aus anderen Lagern nach Buchenwald gebracht. Eine Rückkehr nach Hause war für die meisten undenkbar. Durch die Zusammenarbeit der Alliierten mit internationalen Hilfsorganisationen wurden Unterkünfte in Waisenhäusern und Pflegeheimen organisiert. Eine besondere Rolle spielte dabei die Organisation „Œuvre de secours aux enfants“ (OSE). Die Schweiz nahm 280 Kinder und Jugendliche aus Buchenwald, Frankreich 480 und England 250 auf. Viele der jüdischen Jugendlichen wollten später nach Palästina emigrieren.

Die meisten überlebenden Kinder und Jugendlichen aus dem KZ Mittelbau-Dora wurden in Bergen-Belsen befreit. Von dort aus wurden Transporte u.a. nach Schweden organisiert.

„Wo sind unsere Eltern?“ Befreite Kinder und Jugendliche aus Buchenwald auf dem Weimarer Hauptbahnhof in einem Zug nach Écouis (Frankreich), 1. Juni 1945.

Der 15-jährige aus Polen verschleppte jüdische Junge Jozek Dziubak schreibt in einer Mischung aus Deutsch und Jiddisch auf einen der Waggons: „Vo sind unsere Elterin? Ihr (Nazi)Mörder“. Der Zug brachte über 400 befreite Kinder und Jugendliche nach Frankreich.

(Gedenkstätte Buchenwald)

„Waisen“. Befreite Jugendliche auf dem Weg in ein Kinderheim in Écouis, Juni 1945.

Aufgrund der akuten Kleidungsnot im befreiten KZ hatten die amerikanischen Befreier die Kinder und Jugendlichen zum Teil mit Uniformen der Hitlerjugend eingekleidet. In Frankreich wurde ihr Zug daraufhin angegriffen, sie wurden für Nazis gehalten. Die Aufschriften auf den Waggons „K.L. Buchenwald“ und „Waisen“ dienten dem Schutz der Reisenden. Bei einem Halt drängen die Jugendlichen zum Fenster. Zu sehen sind auf diesem Foto Jacques Rybsztajn (zweiter von links) und Arthur Fogel (unten rechts).

(United States Holocaust Memorial Museum)

Jüdische Jugendliche mit Davidstern-Fahne vor ihrer Abreise aus dem befreiten KZ Buchenwald, 5. Juni 1945.

Die beiden Mädchen Yetti Halpern Beigel (links) und Martha Weber (rechts) waren im KZ Bergen-Belsen inhaftiert. Nach der Befreiung wurden sie zur medizinischen Behandlung ins DP-Camp Buchenwald geschickt. Zusammen mit einem namentlich unbekannten Jugendlichen aus Lettland (Mitte) wurden sie kurz nach ihrer Abfahrt nach Frankreich fotografiert. Die Mädchen wollen nach Palästina weiterreisen.

(Foto: James E. Myers, Gedenkstätte Buchenwald)

Ankunft: Am Bahnhof von Écouis werden die Kinder und Jugendlichen von den Behörden empfangen, 5. Juni 1945.

Nach der Zugfahrt werden sie von Mitarbeiter:innen der Hilfsorganisation für jüdische Kinder OSE empfangen. Die meisten Kinder und Jugendlichen blieben bis 1947/48 in Frankreich.

(Gedenkstätte Buchenwald)

Die Schweizer Filmwochenschau berichtet über die Ankunft der „Buchenwaldkinder“, 29. Juni 1945.

Rabbi Herschel Schacter begleitete die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Transport aus Buchenwald in die Schweiz. In dem Film ist unter anderen der vierjährige Joseph Schleifstein zu sehen. Bei der Ankunft der „Buchenwaldkinder“ in der Schweiz waren die Behörden und die Presse überrascht über das Alter der Geretteten. Eigentlich sollten nur Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mithilfe der humanitären Hilfsaktion in die Schweiz gebracht werden, doch auch heimatlose junge Erwachsene brauchten eine Zukunftsperspektive.

(Schweizerisches Bundesarchiv)

„Buchenwaldkinder“ in Genf, 1945/46.

Neben der Erholung erlernten die Jugendlichen in den OSE-Heimen auch Ausbildungsberufe, um sich ein neues Leben aufbauen zu können. Auf diesem Gruppenfoto vor dem Hôme de la Forêt in Genf sind unter anderem Gert Silberbard, Gilles Segal and Norbert Bikales abgebildet.

(United States Holocaust Memorial Museum)

Neue Unterkunft in der Schweiz: Hôme de la Forêt in Genf, 1945/46.

Die Kinder und Jugendlichen aus Buchenwald, die von der Schweiz aufgenommen wurden, waren in verschiedenen Waisenhäusern und Erholungsheimen untergebracht. In Genf stand das Hôme de la Forêt zur Verfügung, die Hilfsorganisation OSE (Oeuvre de Secours aux Enfants) war für die Betreuung zuständig.

(United States Holocaust Memorial Museum)

„Es war eine große Anstrengung, uns ins Leben zurückzuholen.“ Bericht von Shraga Milstein über den Transport nach Schweden, Februar 2021.

Shraga Milstein wurde im Herbst 1944 als 11-Jähriger aus einem Zwangsarbeitslager in Polen mit seinem jüngeren Bruder und seinem Vater in das KZ Buchenwald verschleppt. Der Vater starb dort; die Brüder wurden im Januar 1945 getrennt, als Shraga Milstein nach Bergen-Belsen überstellt wurde. Beide Brüder überlebten und kamen im Sommer 1944 mit einer Gruppe anderer überlebender Kinder nach Schweden.

(Gedenkstätte Buchenwald)

Internat Torekulls in Billesholm, Schweden, 1946.

In dem Internat waren 1945 bis 1947 die Brüder Milstein und andere Kinder aus befreiten Lagern untergebracht.

(Dansk Jødisk Museum)

NACH DER BEFREIUNG


DP-Lager und Kibbuz Buchenwald

Nach der Befreiung

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs verschleppten die Deutschen mehrere Millionen Menschen in das Deutsche Reich. Die Alliierten registrierten sie nach der Befreiung als „Displaced Persons“ (DP) und organisierten die Rückkehr in die Herkunftsländer. Als DPs galten nicht nur die KZ-Überlebenden, sondern auch befreite zivile Zwangsarbeiter:innen vor allem aus Osteuropa.

In allen Besatzungszonen Deutschlands wurden nach Kriegsende sogenannte DP-Camps errichtet, so auch in den befreiten Lagern Buchenwald und Mittelbau-Dora. Insbesondere bei den zumeist jüdischen Waisenkindern war eine Repatriierung jedoch nicht möglich. Einige von ihnen gründeten den „Kibbuz Buchenwald“, um sich auf die gemeinsame Ausreise nach Palästina vorzubereiten und dort ein jüdisches Gemeindeleben aufzubauen.

Anfang Juli 1945 wurde Thüringen Teil der sowjetischen Besatzungszone. Das DP-Camp Buchenwald wurde in ein „Repatriierungslager“ unter sowjetischer Leitung umgewandelt und im Oktober 1945 aufgelöst.

Alliiertes Banner am Haupteingang des „Displaced Persons Center II“ in Buchenwald, April/Mai 1945.

Nach der Befreiung der Konzentrationslager entstanden in Deutschland, Österreich und Italien etwa 2000 DP-Camps. Auch das ehemalige KZ Buchenwald diente als Aufnahme- und Durchgangslager für ehemalige Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen.

(Foto: Alfred Stüber, Gedenkstätte Buchenwald)

Joseph Schleifstein auf einem LKW der UNRRA im DP-Camp Buchenwald, nach dem 11. April 1945.

Das UN-Hilfswerk United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) war für die Betreuung der DP-Camps zuständig und organisierte die Rückführung der Verschleppten in ihre Herkunftsländer. Das Foto des 4-jährigen KZ-Überlebenden Joseph Schleifstein entstand im befreiten Lager Buchenwald.

(United States Holocaust Memorial Museum)

Eine Mitarbeiterin der UNRRA mit Waisenkindern im DP-Camp Dora, 29. Juni 1945.

Im befreiten KZ Mittelbau-Dora wurde ebenfalls ein DP-Camp eingerichtet. Im Mai 1945 waren hier über 20.000 befreite Zwangsarbeiter:innen und einige Hundert KZ-Überlebende untergebracht. Mitarbeiter:innen der UNRRA kümmerten sich um Waisenkinder, deren Eltern als Zwangsarbeiter:innen oder KZ-Häftlinge ums Leben gekommen waren.

(Foto: Edward Vetrone, KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora)

Gedenkfeier jüdischer DPs im befreiten Lager Buchenwald, Juni 1945.

Im DP-Camp Buchenwald organisierten Überlebende bereits kurz nach der Befreiung viele kulturelle Veranstaltungen. Dazu gehörten sowohl religiöse Feste und Gottesdienste als auch das Gedenken an die Toten. In der Mitte ist Joseph Schleifstein in seinem gestreiften Häftlingsanzug zu sehen.

(United States Holocaust Memorial Museum)

„Von den Überlebenden wird ein beträchtlicher Teil bemüht sein, in Palästina eine neue Heimat zu finden. Nach den unsäglichen Leiden, das diese Menschen erduldet haben, ist es Pflicht der zionistischen Öffentlichkeit, dafür zu kämpfen, dass diesen Zionisten baldigst die Möglichkeit geboten wird, nach Eretz Israel einzuwandern. […] Erwirket Sonderzertifikate für Kinder und Jugendliche, die sich noch […] in den Lagern befinden und zum überwiegenden Teil Waisen sind. Schaffet für diese Kinder die Möglichkeit einer Hachschara in Westeuropa, da sie sonst bei Rückkehr in ihre frühere Heimat der öffentlichen Fürsorge zur Last fallen würden. Rettet den Rest der jüdischen Jugend Mitteleuropas!“

„Erwirket Sonderzertifikate für Kinder und Jugendliche“. Aufruf des Jüdischen Hilfsausschuss, 22. April 1945.

Palästina war eines der Hauptziele für die Auswanderung jüdischer Überlebender. Bis zur Staatsgründung Israels im Mai 1948 stand das Land noch unter britischem Mandat, die Einreise war streng reguliert. Die zionistische Bewegung hatte bereits in den 1920er Jahren sogenannte Hachschara-Einrichtungen gegründet, um die Auswanderung mit landwirtschaftlicher Ausbildung vorzubereiten.

(Ghetto Fighters’ House – Beit Lochamei HaGeta’ot )

Jugendliche Mitglieder des Kibbuz Buchenwald singen im Außenbereich des Gehringshofes Partisanenlieder, Sommer 1946.

Der Kibbuz Buchenwald auf dem Gehringshof bestand von Juni 1945 bis Oktober 1948. Während der Vorbereitungen zur Ausreise nach Palästina fanden dort vielseitige Kulturveranstaltungen statt. 1948 zog der Kibbuz nach Israel um und nannte sich 1950 in Netzer Sereni um. 1999 wurde der Kibbuz aufgelöst.

(Foto: David Marcus, United States Holocaust Memorial Museum)

Kibbuz Buchenwald. Gruppenfoto vor der landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte in Gehringshof, 1946.

Am 3. Juni 1945 wurde in Egendorf bei Weimar von jüdischen Überlebenden der „Kibbuz Buchenwald“ gegründet. Bevor Thüringen im Juli 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone wurde, zogen die etwa 50 größtenteils jugendlichen Mitglieder in den Gehringshof in der Nähe von Fulda um. Der Kibbuz Buchenwald (in hebräischen Lettern an die Hauswand geschrieben) diente der Vorbereitung auf die Ausreise nach Palästina.

(United States Holocaust Memorial Museum)

Weiterführende Informationen:

Juliane Wetzel: Displaced Persons (DPs), in: Historisches Lexikon Bayerns,
historisches-lexikon-bayerns.de.

NACH DER BEFREIUNG